Hier erfährst du, warum ich mich für die drei Hauptsäulen Therapie, Fütterung und Training entschieden habe, wie sie zusammen hängen und wie ich diese in meinem Angebot miteinander kombiniere.
Für mich ist die Therapie die optimale Basis. Mit Hilfe der osteopathischen und physiotherapeutischen Befundaufnahme kann ich mir einen Überblick über den muskulären, bindegewebigen und skelettalen Zustand des Pferdes machen. Die Ganganalyse und die daraufhin folgenden Gelenktestungen geben mir einen guten Einblick in die Bewegungsmöglichkeiten und zeigen gegebenenfalls vorliegenden Blockierungen und Einschränkungen auf. Diese werden nach einer ausführlichen Anamnese und Befundung mit individuell ausgewählten Techniken bestmöglich behandelt und die Selbstheilungskräfte des Pferdes angeregt.
In manchen Fällen reicht ein halbjährlicher Check-Up. Mit unter sind ein bis mehrere Folgetermine notwendig, um längerfristig bestehende Blockaden schonend aufzulösen und zu korrigieren. Einige meiner Kunden lassen ihr Pferd regelmäßig durchchecken, um bereits prophylaktisch zu arbeiten und akute Blockierungen zeitnah zu behandeln. Bei manchen Pferden liegt krankheitsbedingt oder Exterieur bedingt bereits eine vermehrt therapiebedüftige Ausgangslage vor. Diese Pferde profitieren oft von einer regelmäßigen Lockerung der Muskulatur und Mobilisation der Gelenke.
In meiner Laufbahn als Pferdetherapeutin musste ich schnell feststellen, dass einige Blockaden immer wieder auftreten und dass sich manche Zustände selbst nach mehreren therapeutischen Terminen nicht wesentlich bessern. Drei Faktoren haben hierbei einen besonders großen Einfluss auf unsere Pferde:
Die Haltung und das Equipment meiner Patienten schaue ich mir gerne bei meinen Stallbesuchen an und verschaffe mir einen Überblick über mögliche Ursachen und Auslöser von Dysfunktionen und verweise im Nachgang auf meine Kollegen und die Experten im Bereich Sattlerei und Haltungsberatung.
Die meisten von uns sind etwa 1 bis 2 Stunden am Stall und bewegen ihr Pferd durchschnittlich etwa 30 bis 60 Minuten am Tag. Und was machen unsere Pferde den Rest des Tages? Richtig, fressen! Gefolgt vom Komfortverhalten mit Boxen- oder Weidepartnern. Die Hauptnahrung sollte das Heu sein. Doch Heu ist nicht gleich Heu. Hier gibt es große Unterschiede in der Qualität, der Quantität, der enthaltenen Nährstoffe und sogar innerhalb der Fütterungstechnik.
Doch wie finden wir nun heraus, ob unser Heu eine gute Qualität besitzt, unser Pferd ausreichend oder sogar zu viel Heu erhält und ob es mit ausreichend Nährstoffen versorgt, oder gar überversorgt wird?
Die Basis des Futterchecks bildet die Heuanalyse. Wir erhalten eine Heuanalyse entweder durch den Lieferanten, Landwirt oder Stallbetreiber, oder können selbst eine Probe an die LUFA NRW senden. Die große Heuanalyse gibt uns unter anderem einen Überblick, über den Gehalt an Rohfasern, Proteinen, Energie, Mineralstoffen und Spurenelementen. Vergleichen wir diese nun mit dem Bedarf unseres Pferde können wir deutlich sehen, ob unser Pferd ausreichend und bedarfsgerecht ernährt wird, oder ob das Heu alleine eine Unter- beziehungsweise sogar eine Überversorgung darstellt.
Wenn du mehr über Heuqualitäten und die Heuanalyse erfahren möchtest lies gerne diese Blogbeiträge:
Warum eine Durchschnittsanalyse und Richtwerte nicht ausreichen erfährst du in diesem Blogbeitrag:
Um herauszufinden, wie viel Heu dein Pferd täglich frisst eignet sich das Abwiegen der gefütterten Heumenge. Sollte dein Pferd in einer Gruppenhaltung stehen bietet sich die Berechnung und Testung der Appetitsgrenze deines Pferdes an. Hierzu wird dein Pferd einige Stunden separiert und hat Heu zur freien Verfügung, was wir zu Beginn und am Ende der Zeiteinheit abwiegen.
Der ganzheitliche Futtercheck beinhaltet eine komplette Rationsberechnung mit allen gefütterten Futtermitteln. Hierzu werden alle Futtermittel, die das Pferd erhält zusammengefasst, abgewogen und die Versorgung durch die Ist-Ration berechnet. Diese Ist-Ration wird im Anschluss mit dem eigentlichen Bedarf deines Pferdes verglichen. Hier werden die Komponenten Rohfaser, Protein, Energie, Mineralstoffe und Spurenelemente berechnet. Durch die Berechnung können Überversorgungen und Mängel optimal dargestellt werden und die Ration dahingehend angepasst werden. Das Ziel ist es eine einfache sowie zeit- und kostensparende Ration zu erstellen, die bestmöglich auf dein Pferd zugeschnitten ist. Sollte dein Pferd gravierende organische oder stoffwechselbedingte Erkrankungen aufweisen, welche nicht bereits umfänglich abgeklärt oder austherapiert sind, bitte ich dich einen Ernährungsberater des TWIs oder einen Tierarzt mit einschlägigen Kenntnissen und Fortbildungen im Futterbereich zu kontaktieren.
Für die zunehmende Fettleibigkeit unserer Sport- und Freizeitpartner gibt es zwei Gründe:
Die bedarfsgerechte Fütterung haben wir bereits besprochen. Aber wie ist das mit der Bewegung? Viele Freizeitpferde dürfen 6 bis 10 Stunden am Tag auf Paddocks und Weiden stehen. Hier fressen sie den Großteil der Zeit Heu oder Gras und bewegen sich lediglich in einem langsamen Schritttempo mit gesenktem Hals von A nach B. In Aktivställen und auf Paddocktrails nimmt die Bewegung deutlich zu. Aber erst beim gezielten Training verbrennen unsere Pferde Energie.
Doch wie umfangreich ist unser Training eigentlich und wie viel Energie verbrennt unser Pferd in der Woche im Vergleich dazu, was es über das Futter aufnimmt? Denn es ist ganz logisch:
Wenn das Pferd über das Futter mehr Energie aufnimmt, als es in der Woche durch Bewegung verbrennt nimmt es unweigerlich zu.
Hier kommt die dritte Säule, das Pferdetraining ins Spiel.
Pferdetraining besser verstehen und Leistungen berechnen mit der Herzfrequenzmessung
Der Energieverbrauch steht im Training eng mit der Herzfrequenz in Verbindung. Anhand der Herzfrequenz und der entsprechenden Zeiteinheit in der der Puls gemessen wurde, kann der Energieverbrauch ziemlich exakt berechnet werden. Ein Trainingsjournal hilft uns die Bewegung pro Tag zu dokumentieren und den Energieverbrauch für die gesamte Trainingswoche auszurechnen. Diese Werte können im Anschluss als vollbrachte Leistung in die Rationsberechnung einbezogen werden. Zusätzlich zeigt uns die Herzfrequenz an, ob das Pferd Schmerzen oder Überforderung während des Trainings verspürt.
Wie du den Puls deines Pferdes misst erfährst du in diesem Beitrag:
Leider ist es so, dass der Puls bei einem gut trainierten Pferd innerhalb einer Minute nach der Belastung rapide abfällt. So schnell können wir als Reiter den Puls gar nicht messen. Aus diesem Grund bietet sich die Herzfrequenzmessung mit Hilfe eines Pulsmessers an. Im Zuge dieser Messung biete ich meinen Kunden einen Fitnesscheck an, um zu ermitteln, wie der Pulsschlag des individuellen Pferdes in verschiedenen Gangarten ausfällt und wie lang die Erholungsphase ist. Hieraus können für Sportpferde, Freizeitpferde und Reha-Pferde wertvolle Informationen zum Trainingsaufbau und zur Setzung von optimalen Trainingsreizen gezogen werden.
Wie der Fitnesstest abläuft erfährst du hier:
Trainingstherapie und Trainingspläne: Von individuellen Übungen bis zum Erreichen bestimmter Trainingsziele
Die Trainingstherapie wird auf Grundlage der osteopathischen Befunde individuell an das entsprechende Pferd angepasst. Gemeinsam und/oder zusammen mit dem Tierarzt werden spezifische Übungen ausgewählt und geschult, um auf die Erkrankung oder das Trainingsziel angepasste Trainingsreize zu setzen. Neben der Sensomotorik ist die Ausdauer die wichtigste Grundlage. Hier kommt erneut der Pulsmesser ins Spiel. Die Schnellkraft und die ... werden anschließend, je nach Zustand und Trainingsziel ebenfalls in den Trainingsplan mit aufgenommen. Du erfährst, wie du Ruhetage gezielt nutzen kannst und wie du die Einheiten sinnvoll aufeinander aufbaust.
Na, Interesse geweckt?
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